Einmal Camper – immer Camper

Meine Campinggeschichte

Bereits in den 1960er Jahren begann unsere Familie mit dem Camping. Damals war das Geld knapp, und ein teurer Urlaub war für uns nicht erschwinglich. Zu dieser Zeit war Camping noch preiswert. Zuerst reisten wir mit dem Zelt, später mit einem kleinen Wohnwagen und Vorzelt (Jet 380), in die Niederlande an die Nordsee, nach Italien, Lido de Jesolo und nach Spanien.

Die Campingplätze waren im Vergleich zu heute sehr einfach ausgestattet. Es war normal, mit einer Toilettenpapierrolle zur Toilette zu gehen. Als Kind liebte ich die Freiheit. Ich war ständig unterwegs und sah meine Eltern oft nur zum Essen. Sprachbarrieren kannten wir Kinder nicht. Egal ob Deutsche, Niederländer, Spanier oder Italiener – wir spielten zusammen und unterhielten uns mit Händen und Füßen.

Die 1970er Jahre: Ein festes Domizil

In den 1970ern mieteten meine Eltern einen Jahresplatz auf dem Mühlrather Hof am Hariksee. Vor unserem Jet stand eine Holzhütte. Es war ein Paradies. Als Stadtkind verbrachte ich viele Wochenenden und Urlaube dort. Wir waren eine eingeschworene Camping- und Dorfgemeinschaft. Trotzdem reisten wir weiterhin mit dem Wohnwagen ins Ausland. Es war einfach eine wunderbare Zeit!

Camping mit meiner Frau

Viel später, als ich meine Frau kennenlernte, wurde sie erst einmal auf ihre Campingtauglichkeit getestet. Sie bestand mit Bravour. Sie teilt meine Leidenschaft fürs Camping. Zuerst waren wir mit einem Zelt unterwegs. Wir reisten mit dem Auto nach Italien, in die Niederlande und innerhalb Deutschlands. Teilweise waren wir auch mit dem Fahrrad und Zelt unterwegs. Es war eine schöne Zeit.

Unser erster Wohnwagen und die Zukunftspläne

Dann kauften wir unseren ersten Wohnwagen – einen Hobby. Irgendwann überlegten wir, ein Haus zu kaufen. Nachdem wir uns wieder einmal ein Haus angesehen hatten, saßen wir zusammen und überlegten. Dann kam die entscheidende Frage von meiner Frau: Passt ein Haus in unsere Lebensplanung? Bei der Antwort waren wir uns einig: NEIN! Als Rentner wollen wir viel campen, da wäre ein Haus nur ein Klotz am Bein.

Unser Chalet in den Niederlanden

An diesem Abend entschieden wir, kein Haus zu kaufen. Stattdessen beschlossen wir, ein Chalet (Mobilheim aus Holz) zu kaufen und einen Jahresplatz in den Niederlanden zu suchen. Dabei hatten wir folgende Kriterien:

  • Der Platz muss das ganze Jahr geöffnet sein.
  • Gastronomie muss fußläufig erreichbar sein.
  • Versorgung mit Lebensmitteln vor Ort.
  • Maximal eine Stunde Fahrzeit.
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
  • Es musste in den Niederlanden sein.

Die Suche gestaltete sich aufwändiger als gedacht. Anfangs fuhren wir von zu Hause zu verschiedenen Campingplätzen. Irgendwann kamen wir auf die Idee, einen Saisonplatz auf einem Campingplatz zu buchen und von dort aus weiterzusuchen. Wir entschieden uns für Klein Vink in Arcen, Niederlande. Den Campingplatz kannten wir bereits. Für den Saisonplatz war er geeignet, aber nicht als Dauerplatz.

In dieser Zeit besichtigten wir viele Campingplätze. Immer gab es etwas, das uns nicht gefiel. Häufig waren die Plätze nicht das ganze Jahr geöffnet. Einer lag direkt an einer alten Bahnstrecke, die im Rahmen des Projektes „Eiserner Rhein“ wieder verstärkt genutzt werden sollte. Ein anderer Platz lag direkt an der Autobahn. Auf einem anderen Platz waren die Hecken so hoch, dass man sich wie in einem Labyrinth oder in einem Hinterhof fühlte.

Im Laufe der nächsten Monate fanden wir keinen Campingplatz, der uns gefiel. Auf Klein Vink fühlten wir uns immer wohler und im August 2009 entschlossen wir uns, dort zu bleiben. Wir bestellten bei de Bergjes ein Chalet und mieteten einen Platz auf Klein Vink. Im April wurde das Chalet geliefert. Daraufhin verkauften wir unseren Wohnwagen, denn wir waren überzeugt, dass Chalet und Wohnwagen keinen Sinn machen.

Klein Vink war die richtige Wahl, auch wenn es, wie immer im Leben, einige Kritikpunkte gibt. Am meisten ärgert uns die schlechte Internetverbindung. Es gab im Laufe der Zeit verschiedene Anbieter, teilweise kostenfrei, teilweise gegen Bezahlung. Auch wenn Roompot, der Konzern hinter Klein Vink, mit kostenlosem Internet wirbt, muss einfach festgestellt werden, dass es auf Klein Vink nicht vernünftig funktioniert. Auf anderen Roompotplätzen finktioniert es, selbst bei hoher Auslastung des Platzes, problemlos.

Zurück zum Wohnwagen

Nach einigen wunderschönen Jahren auf dem Campingplatz kam die Reiselust wieder hoch. Also kauften wir uns ein Wohnmobil von Challenger. Nach einigen Touren mit dem Wohnmobil merkten wir jedoch, dass ein Wohnmobil nicht das Richtige für uns ist. Über den Umweg Zelt sind wir wieder beim Wohnwagen gelandet. Aber das ist eine andere Geschichte.